

14. September 2017 |
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Konflikte in Teams, Projekten und Unternehmen gehören zur »Tagesordnung«. Ein ungelöster Streit ruft bei vielen Menschen Angst und Emotionen hervor. Jeder greift zur individuellen Konfliktvermeidungsstrategie, die meistens dafür sorgt, dass die Konfliktsituation noch schlimmer wird. Wie Sie das Harmoniebedürfnis und die Konfliktsituation in Einklang bringen, lesen Sie hier.
Fördern Sie die Harmonie, indem Sie Konflikte klären. Menschen, denen Harmonie ein wichtiges Bedürfnis ist, wünschen sich, dass ein Konflikt gar nicht erst entsteht. Ab einem gewissen Punkt steigen sie in Diskussionen aus: meist dann, wenn es wirklich spannend wird – zumindest, wenn es um Unterschiede und Diskrepanzen geht. Doch ausgerechnet Menschen, die nicht streiten wollen, tragen dazu bei, dass der Konflikt nicht geklärt und somit bis zur nächsten Situation nur noch verstärkt wird. Sie legen mit ihrem Harmoniebedürfnis einen »Deckel auf den Topf mit dem heißen Wasser« und hoffen, das Wasser würde abkühlen. Auf Dauer gelingt dies wirklich selten. Wenn Ihnen Harmonie wichtig ist, tragen Sie zur »Eskalation« aktiv bei. Menschen mit großem Harmoniebedürfnis gehen schwierigen Gesprächen und Konfliktsituationen gerne aus dem Weg. Die folgenden Punkte können hilfreich sein, um die Klärung der Situation dennoch zu befürworten: 1. Beobachten Sie Ihr Verhalten. In den meisten Fällen sind es Ängste, die Menschen daran hindern, dem Konflikt aktiv zu begegnen, schlechte Erfahrungen aus früheren Situationen werden gerne als Referenz herangezogen. Wann sprechen Sie Konflikte nicht an, wann gehen Sie ihnen aus dem Weg? Was ist der Grund dafür? 2. Prüfen Sie Ihre Ängste. Finden Sie heraus, was genau Ihnen Angst macht und setzen Sie sich mit Ihren Befürchtungen ehrlich auseinander. 3. Klären Sie Konflikte so schnell wie möglich. Je schneller Sie ein Missverständnis oder einen Konflikt klären, desto zügiger werden Sie die Situation lösen. Machen Sie sich klar, dass jedoch nicht der Harmoniedeckel für Frieden sorgt, sondern ein wirklich ehrliches Gespräch. 4. Lassen Sie »Klarheit« entstehen. Wenn Sie Konflikte lieber vermeiden, so machen Sie sich eines klar: Sie tragen mit diesem Verhalten dazu bei, dass keine »Harmonie« bzw. Klarheit entstehen kann. Sie sorgen mit dieser Strategie dafür, dass der Konflikt u.U. eskaliert, zumindest aber sich sehr lange fortsetzt. Der Kollege nervt Sie, macht seine Arbeit nicht richtig, die Kollegin vergisst ständig, Sie in den Mail-Verteiler mit aufzunehmen? Klären Sie es zügig, stehen Sie für sich ein, damit nicht am Ende Sie der Mensch sind, der unnötig leidet, Magenschmerzen bekommt, sich ärgert und nicht mehr mit Spaß bei der Arbeit ist. Wissen Sie um die Tatsache, dass Konflikte normal sind und lediglich der Umgang mit ihnen darüber entscheidet, wie zügig, oder eben auch nicht sie geklärt werden. 5.»Verraten« Sie Ihre Wünsche und Erwartungen nicht. Mit einer unreflektierten Konfliktvermeidung »verraten« Sie sich selbst, weil Sie sich nicht ernst nehmen. Das mag auf den ersten Blick für Sie als harmoniebedürftiger Mensch nicht sinnvoll erscheinen. Doch wenn Sie Teil des Konfliktes sind, dann geht es auch um Ihre Wünsche und Erwartungen. Und die sollten Sie ernst nehmen und dafür einstehen; auch und besonders in Situationen, in denen es etwas schwieriger wird. Fazit Sie können mit diesen Strategien Ihre Konflikte lösen, wenn Sie nicht vergessen: »Wer zu viel Harmonie sät, erntet sehr schnell Eskalationen.«
Über die Autorin
http://www.kirstin-nickelsen.de/
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