Ein Leben ohne E-Mail-Account und soziale Netzwerke – für viele kaum noch vorstellbar. Doch was geschieht mit den Benutzerkonten und den gespeicherten Kommunikationsinhalten, wenn der Inhaber des Accounts verstirbt? Können die Erben den Provider auf Herausgabe der Zugangsdaten in Anspruch nehmen? Oder bleibt ihnen aus Gründen des postmortalen Persönlichkeitsschutzes der Zugang verwehrt?
Die Dissertation befasst sich mit diesen höchst aktuellen Fragen und untersucht das postmortale Schicksal der elektronischen Kommunikation umfassend aus den Blickwinkeln des Erbrechts, des Persönlichkeitsrechts, des Vertragsrechts, des Datenschutzrechts sowie des Telekommunikationsrechts. Weiterhin wird auf Gestaltungsmöglichkeiten der Provider sowie auf denkbare Vorsorgemaßnahmen der Nutzer eingegangen.
Der Verdienst von Seidlers Dissertation ist es, das Thema digitaler Nachlass unaufgeregt und rechtlich unvoreingenommen aufzuarbeiten. […] Das von der Autorin gefundene Ergebnis ist sich der Zustimmung eines digital immigrants gewiss. Beachtlich ist, dass Seidler Rechtsfragen des digitalen Nachlasses allein de lege lata einer tauglichen Lösung zuführt. Zwar wird […] der Ruf nach dem Gesetzgeber vermutlich nicht verstummen. Derweilen bewegen sich Rechtsberater und Gerichte aber nicht im rechtsleeren Raum. Ihnen sei Seidlers Dissertation als Lektüre, gleichsam als Weg aus dunklen „Wolken“ zurück auf rechtssicheren Boden, uneingeschränkt empfohlen.
Notarin Dr. Susanne Kappler aus Arnstorf, FamRZ 1/2018, S. 91
"...Die von der Autorin bearbeiteten Aspekte des Themas löst sie argumentativ sehr überzeugend. Verdient macht sie sich insb. um die Klärung des Vermögensbegriffs im Zusammenhang mit dem digitalen Nachlass."
»ErbR Zeitschrift für die gesamte erbrechtliche Praxis«, Heft 1/2017 von RA Matthias Pruns, Bonn
Das postmortale Schicksal elektronischer Kommunikation
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